Buchgeld, Giralgeld und auch Sichtguthaben sind verschiedene Bezeichnungen für ein- und dieselbe Funktionalität. Jeder von uns hat tagtäglich damit zu tun. Wir tätigen Überweisungen, bekommen unser monatliches Gehalt auf unser Girokonto transferiert oder hoffen, dass sich der Zins (und damit der Zinseszins) auf unserem Tagesgeldkonto erhöht. Der Großteil der weltweiten Transaktionen wird mittlerweile nur noch mit Buchgeld – das wir im Folgenden äquivalent für Giralgeld und Sichtguthaben verwenden – ausgeführt und selbst im Supermarkt zücken schon bei kleinsten Beträgen die Karte. Doch kaum jemand hinterfragt, was Buchgeld überhaupt ist und ob unser Bezahlverhalten nicht auch eine Kehrseite haben könnte.

Buchgeld – was versteht ist es genau?

Buchgeld entsteht, wie der Name schon sagt, durch einen Buchungssatz einer privaten Geschäftsbank. Buchgeld ensteht dann, wenn Kredite an private Haushalte oder Unternehmen vergeben werden oder Zentralbankgeld (Bargeld) auf ein Konto eingezahlt wird. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass Buchgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel darstellt. Die Konsequenzen haben wir bereits an diversen anderen Stellen thematisiert. Für uns als Hamster ist dabei eines besonders wichtig zu verstehen. Buchgeld, Giralgeld oder Sichtguthaben sind nur Ansprüche auf richtiges Geld. Richtiges Geld ist nur Zentralbankgeld, also Banknoten bzw. Geldscheine. Buchgeld, als ein Anspruch auf Zentralbankgeld heißt, dass die Bank im Moment der Einzahlung des Bargeldes zum Besitzer des Geldes wird und darüber verfügen kann. Wir haben zwar täglichen Zugriff darauf – daher auch die Bezeichnung Sichtguthaben – trotzdem wird uns die Auszahlung nicht garantiert.

Buchgeld ist kein Geld – was lernen wir daraus?

Daraus sollten wir für uns mehrere Schlüsse ziehen. Zum einen sollten wir immer ein großzügiges Bargeldpolster vorhalten (3 Monatsgehälter), um uns auch in Krisenzeiten erst einmal keine Sorgen machen zu müssen, dass unsere Bank wegen eines Bank-runs kein Bargeld mehr auszahlt. Darüber hinaus sollten wir überprüfen wie hoch die Einlagensicherung bei unserer Bank ist. Das ist der Betrag, den die Bank auch im Falle einer Pleite auszahlt und der sich aus dem Einlagensicherungsfonds speist. Lasse also im Umgang mit Buchgeld Vorsicht walten und sei aufmerksam! Schließlich ist es nicht umsonst ein weiterer Baustein der allgemeinen Verwirrung um das Geldsystem.

Werbung kostenloses Buch + BegleitkursWie Du jetzt weißt, entsteht Buchgeld ausschließlich durch Bargeldeinzahlung oder Kreditvergabe. Da auch Bargeld erst durch Kreditvergabe entstanden ist, ist unser gesamtes Geldsystem auf Schulden aufgebaut. Mehr über dieses sogenannte Schuldgeldsystem erfährst Du hier.

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
M. Heynen: Der Raubzug der Banken: Von einem, der auszog, seine Ersparnisse zu…*

B. Senf: Der Nebel um das Geld: Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen*
H. Seiffert: Geldschöpfung / Die verborgene Macht der Banken*


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