POSITIVES UND NEGATIVES GELD

Auf den ersten Blick scheinen zwischen diesen Begriffen ganze Welten zu liegen. Wer Schulden hat, wäre froh keine zu haben und wer über ein Guthaben verfügt, hätte gerne mehr davon. Kaum jemand weiß, dass sich beide Seiten gegenseitig bedingen. Ohne Schulden gäbe es keine Guthaben und andersherum. Genau gesagt ist im gegenwärtigen Geldsystem alles auf Schulden aufgebaut. Das zu verstehen dauert, weil es völlig kontraintuitiv ist.

Nichtsdestotrotz ist das Verständnis dafür essentiell, um auf den eigenen Weg in die finanzielle Freiheit empathisch und vorteilhaft für alle Beteiligten zu beschreiten. Die Begrifflichkeit ist ein Teil davon. Deshalb bezeichnen wir die Geldordnung auch als ein Schuldgeldsystem.

SCHULDEN + GUTHABEN = 0 = SCHULDGELDSYSTEM

Es ist der perfekte Plan, um 99 Prozent der Bevölkerung in einem großen, unsichtbaren Rad wie Hamster unermüdlich laufen zu lassen, ohne, dass sie es jemals merken. Die Konsequenz: Des einen Freud (das berühmte eine Prozent) ist des anderen Leid (Hamster – 99 Prozent der Menschen). Aber wie ist dieser Unterschied zu erklären?

Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.”


Diese Aussage prägte dereinst J.P. Morgan und er, als einer der reichsten Banker aller Zeiten, muss es ja wissen! Sie hat ihre einfache Begründung darin, dass innerhalb unseres Geldsystems, Geld (und damit Guthaben und Schulden), ausschließlich durch mit Zins belasteter Kreditaufnahme entsteht. Völlig egal, ob bei der Zentral- oder bei den Geschäftsbanken (hier genau gesagt ja Sichtguthaben / nicht-gesetzliches Zahlungsmittel). Der Kreislauf bzw. die Schulden- und Guthabenspirale nimmt allerdings immer mit der zinsbelasteten Kreditvergabe der Zentralbanken seinen Anfang. Die Vergabe eines Kredits ist die einzig mögliche Art, wie Geld entstehen kann. Auch hier sprechen wir wieder vom Geld als gesetzliches Zahlungsmittel.

DIE ENTSTEHUNG VON SCHULDEN UND GUTHABEN

Die Frage nach der Funktionsweise des herrschenden Geldsystems kommt dem Rätsel um Kolumbus’ Ei gleich. Wie geht es nur vonstatten? Und ist die Lösung am Ende ähnlich trivial wie das Ei einfach auf den Kopf zu schlagen? Die Antwort ist, Ja!

Bei jeder Kreditvergabe entstehen auf der einen Seite Schulden (die Schuld gegenüber dem Geldverleiher auf Rückzahlung plus Zinsen) und auf der anderen Seite Höhe Guthaben (Gutschrift beim Schuldner) in gleicher Höhe. Anders ausgedrückt entstehen Verbindlichkeiten des Schuldners (Privatperson, Unternehmen, Staaten) gegenüber dem Gläubiger (Bank). Dieser hat nun Forderungen an den Schuldner in selbiger Höhe. Damit wird die Trennung von Schulden und Guthaben hinfällig, da es lediglich zwei Seiten der gleichen Medaille sind.

Jedes Mal wenn ein Kredit vergeben wird werden Guthaben in selber Höhe geschaffen!


Sprechen wir nun von einer expliziten Staatsverschuldung (ohne zukünftige Ausgaben wie Pensions- und Rentenansprüche etc.) von 2,1 Billionen Euro, stehen diesem Betrag Guthaben in gleicher Höhe gegenüber! Auf der persönlichen Ebene geschieht dasselbe. Jeder der sich so glücklich schätzen kann, ein positives Banksaldo aufzuweisen, hat das nur, weil ein anderer in gleicher Höhe Schulden zu verzeichnen hat.

DIE UNMÖGLICHE RÜCKZAHLUNG VON SCHULDEN

In diesem Zuge räumen wir direkt noch mit einem weiteren Irrtum auf, der nahezu Tag auf Tag von der Politik lanciert wird. Auch unserem “Musterhamster” Rainer geht es auf die Nerven, dass ständig davon gesprochen wird, die Schulden einmal zurückzuzahlen. Natürlich immer erst in der nächsten Legislaturperiode, aber irgendwann bestimmt! Eine Aussage, von deren Falschheit nicht einmal die meisten Politiker informiert sind! Als Rainer davon Wind bekommt, bekommt er vor Schock fast einen Nervenzusammenbruch. Was ist nun diese geheime Vertuschungsaktion?

Die Rückzahlung von Schulden ist im Gesamtsystem unmöglich!

Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, schließlich klingt es völlig irrational. Aber warum ist das so? Damit Schulden wirklich zurückgezahlt werden können, müssen auf der gegenüberliegenden Seite Guthaben in gleicher Höhe vernichtet werden. Das liegt eben daran, dass Schulden ein- und dasselbe sind. Ein sehr gutes Beispiel ist die Finanzkrise 2008. Damals mussten wegen der Pleite der Investmentbank “Lehman Brothers” zahlreiche Menschen enorme Verluste hinnehmen. Was nämlich auf der einen Seite Verbindlichkeiten waren (die Wertpapiere der Anleger für die Bank) waren auf der anderen Seite Forderungen (die Wertpapierguthaben der Anleger). Als nun die Verbindlichkeiten nicht mehr beglichen werden konnten, musste man auch alle Guthaben abschreiben. In diesem Fall verlieren beide Seiten.

Werbung kostenloses Buch + BegleitkursSCHULDEN-/ARMUTSKRISE = REICHTUMSKRISE !

Spricht man nun von einer Schuldenkrise, müsste nun eigentlich im gleichen Atemzug die damit einhergehende Reichtumskrise angesprochen werden. Dabei handelt es sich aber noch immer (zu Ungunsten der “Hamsterpopulation” von ca. 99 Prozent) um ein gesellschaftliches sowie politisches Tabu. Das zeigt der jährliche Streit um den Armutsbericht (der erst seit kurzem Armuts- und Reichtumsbericht genannt wird) der Bundesregierung. Er enthält immer wieder beschönigte Zahlen und verharmlosende Formulierungen.

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