Der Begriff unnötige Arbeit bekommt nur selten die Aufmerksamkeit, die er eigentlich verdient. Dabei ist unnötige Arbeit eine der relevanten Konsequenzen der überwiegend verbreiteten westlichen Wirtschaftsordnung. Er bedeutet immense Kosten für das Gemeinwesen, ohne bedeutenden Mehrwert für die Allgemeinheit zu schaffen. Vielmehr senkt es in der Summe unseren Lebensstandard und das zwingt uns dazu Tag auf Tag noch schneller im Hamsterrad laufen zu müssen. Der Faktor unnötige Arbeit sollte somit unbedingt nicht nur in den akademischen Wirtschaftswissenschaften sondern auch von den an wirtschaftlichen Zusammenhängen interessierten Laien mehr Beachtung finden. Einen großen Beitrag zur Aufklärung und Aufklarung hat Prof. Christian Kreiß geleistet. Er bezeichnet unnötige Arbeit zurecht als blinden Fleck in den Wirtschaftswissenschaften, da er, wie bereits erwähnt, kaum thematisiert wird und weitgehend unbekannt ist. Dabei reicht eine einzige, einfache Fragestellung aus, um den Sachverhalt zur Diskussion zu stellen:

Ginge es uns allen heute nicht besser, wenn einige Bankster anstatt undurchschaubare Finanzprodukte zu entwickeln, in einem Altenheim gearbeitet hätten?

Definition unnötige Arbeit

Unter dem Begriff der unnötigen Arbeit wird also Arbeit verstanden, die nicht zum Zwecke der allgemeinen Vermehrung der Lebensqualität beiträgt, sondern lediglich einer sehr kleinen Gruppe dient. Unnötige Arbeit - Geldsystem verstehen und Hamsterrad verlassenNur wenn der allgemeine Wohlstand (im Sinne höherer Lebensqualität) über Ländergrenzen hinweg steigt, können wir ein friedliches und nachhaltiges globales Zusammenleben gewährleisten. Und das ist aus unserer Sicht die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts! Insofern sollten wir eigentlich alle, selbst jene die von der derzeit dominanten Geld- und Wirtschaftsordnung besonders profitieren, an gemeinschaftlichen und friedlichen Lösungen interessiert sein. Der Faktor unnötige Arbeit ist aber erst aus dieser prekären Wirtschaftsordnung hervorgegangen, in der das oberste zu erreichende Ziel der maximale finanzielle Profit ist. Dabei ist sie häufig vielmehr Beschäftigungstherapie als tatsächliche Arbeit oder gar Beruf. Beruf kommt sintemalen von Berufung! Die maßgebliche tiefer liegende Ursache unnötiger Arbeit liegt im allgemeinen Überkonsum.

Unnötige Arbeit verteuert in der Folge unser aller Leben!

Prof. Kreiß betont dabei, dass der Abbau dieser Problematik allein bereits zu einer wirtschaftlichen Dürre führen könnte, da ein Großteil der Arbeit eingespart werden müsste. In der Folge wäre allerdings ein deutlich gesünderer Zustand erreicht. Das könnte allen auf Dauer einen Lebensstil ermöglichen, der von mehr Freizeit, weniger Arbeitsstress und höherer finanzieller Unabhängigkeit gekennzeichnet wäre. Im Bezug auf die allgemeine Gesundheit (Stichwort Burnout) spielt der Gesichtspunkt der Beschäftigung ohne Identifizierung mit der Tätigkeit eine besonders wichtige Rolle. Wer ein Leben lang einem Job nachgeht, der ihn nicht ausfüllt und befriedigt, der ist deutlich stärker gefährdet an Burnout zu erkranken! Aber auch im Hinblick auf unser Ökosystem könnte ein Abbau unnötiger Arbeit dazu beitragen, die bereits verursachten Schäden wenigstens halbwegs zu regenerieren. Das Ziel müsste dann materielle Autarkie heißen.

Insbesondere in diesem Punkt müssen wir uns alle an der eigenen Nase packen, denn ein Großteil der unnötigen Arbeit wird eben durch unnötigen Konsum hervorgerufen und provoziert. Wer schafft es schon, auf eine (oder gar mehrere) der folgende Fragen mit Nein zu antworten?

– Ich habe mir einen neuen Fernseher gekauft, obwohl der alte noch funktionstüchtig ist?
– Ich habe mir ein neues Auto gekauft, obwohl das alte noch tapfer lief?
– Ich habe mir einen neues Handy gekauft bzw. geschenkt bekommen, obwohl der Vorgänger keinerlei Macken hatte?

Hier erkennen wir uns wahrscheinlich alle wieder. Der eine mehr, der andere weniger. Gerade beim Umfang und der Art unseres Konsums können wir jedoch alle gemeinsam Einfluss auf die Nachhaltigkeit unserer Wirtschaftsordnung nehmen! Es ist schon ein Anfang, sich beim nächsten Einkauf zweimal zu überlegen, ob man diese oder jene Sache wirklich braucht oder man nicht sogar besser dran wäre sie nicht zu konsumieren?

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