Finanzkrise 2008 - Subprime Krise

Die Finanzkrise 2008 hielt die Welt in Atem. Von einem auf den anderen Tag schien das “Finanz-Universum” aus den Angeln gehoben worden zu sein. Alle volkswirtschaftlichen Modelle wurden plötzlich mit der Realität konfrontiert und (ob ihrer Untauglichkeit?) völlig bloßgestellt. Es offenbarte sich, dass die zahlreichen Annahmen ein völlig verzerrtes Bild der Realität zeichneten. Selbstverständlich sind Prämissen zur Abstrahierung nötig. Das impliziert aber auch, dass sich ein Modell mit jeder zusätzlichen Prämisse immer weiter von der Realität enfernt. AS-AD oder IS-LM-Modelle mögen in der theoretischen Welt gut funktionieren, sind jedoch in der Realität wertlos, solange man sie nicht in den Kontext des menschlichen Verhaltens stellt.

Die daraus entsprungene Verhaltensökonomie hat seither deutlich an Beliebtheit gewonnen!

Auslöser der Finanzkrise 2008, auch Subprime-Krise genannt, waren geplatzte Kredite von Schuldnern in den USA. Vor 2008 wurde nahezu jedem ein Kredit zum Hausbau gewährt, da die Immobilienpreise in den Jahren zuvor stiegen und stiegen. Es bildete sich eine Blase, vor deren Platzen viele Ökonomen warnten! Sie wurden aber nicht ausreichend gehört. Außerdem waren immer neue Schulden dringed nötig, um die immer größer werdenden Guthabens-Zinszahlungen weniger sehr wohlhabender Menschen, weiterhin leisten zu können. Über die Bonität des Kreditnehmers sahen die Kreditinstitute daher einfach hinweg. Schlimmer noch, sie verpacken die Schulden in ausgeklügelte Wert- bzw. Schrottpapiere und verkauften diese mit verschleiernden Bezeichnungen (z.B. Zertifikaten) weiter. Es kam, wie es kommen musste. Vieler Kreditnehmer konnten die Kredite nicht mehr bedienen. Wie im Domino setzte ein reihenweiser Zahlungsausfall ein. Da in der Folge viele Häuser auf den Markt zum Verkauf angeboten wurden, rauschten auch die Immobilienpreise in den Keller. Das Aus. Nicht nur für Schuldner, sondern auch für jene Banken, die zu viele “Schrottpapiere” (auf die natürlich die höchsten Renditen zu erzielen waren) hielten. In der Folge musste man immense Schulden abschreiben. Das wiederum geht mit einer Vernichtung von Vermögen einher. Schließlich sind Guthaben und Schulden nur zwei Seiten einer Medaille. Horst Köhler prägte im Mai des Jahres der Finanzkrise 2008 folgendes Zitat:

“Kapitalismus heißt nicht nur Rendite einfahren, sondern vor allem: mit Risiko umgehen können. Die Finanzkrise zeigt: Gerade daran haben es zu viele Akteure in den Bankhäusern der Welt missen lassen. Risiken wurden unterschätzt.” 

Heute spekulieren Banken und Versicherer schon wieder munter mit sogenannten “Schrottpapieren” und neue Blasen bilden sich auf den Finanzmärkten. Diese Blasen werden durch die Europäische Zentralbank (EZB), die Federal Reserve (FED) und die japanische Notenbank mit dem nötigen Treibstoff versorgt, da schon lange nicht mehr überschaubare Geldmengen gedruckt werden. Anstatt Unternehmen und Haushalte mit Krediten zu verorgen erreichen sie dann häufig gar nicht die Realwirtschaft, sondern verschwinden überwiegend in den nebulösen Sphären der Finanzmärkte. Dort suchen sie nach der Möglichkeit aus Geld noch mehr Geld zu generieren.

Was passierte eigentlich während der Internetblase 2000? Erfahre es hier.

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
M. Lewis und M. Bischoff: The Big Short: Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte*

D. Müller: Showdown: Der Kampf um Europa und unser Geld*
V. Etzold: Die Finanzkrise – Eine tragische Komödie*


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