STARTKAPITAL

Fast jeder, der eine Selbstständigkeit anstrebt, sieht sich der Hürde ausreichenden Startkapitals gegenüber. Wie viel braucht man? Wo und wie kann man es auftreiben? Schließlich haben ja Wenigsten genügend Geld parat, um eine Unternehmung zu 100 Prozent vorfinanzieren zu können. Die Möglichkeiten reichen von Familie und Freunden über Gründerkredite, bis hin zu sogenanntem Crowdfunding. Welche Alternative die beste ist muss letzten Endes jeder für sich selbst herausfinden. Damit man sich aber überhaupt erst im Wirrwarr zurechtfindet, haben wir die wichtigsten Ideen und Möglichkeiten hamstermäßig durchzustarten hier zusammengetragen.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. (Laotse)

Erste Adresse für Startkapital: Erspartes, Familie und Freunde

Bevor man zur erstbesten Bank läuft, sollte man die eigenen finanziellen Mittel prüfen. Reichen sie nicht aus, sollten Familie und Freunde die ersten Ansprechpartner sein. Schließlich geben sie möglicherweise nicht nur Kapital, sondern auch ein direktes Feedback bezüglich der Geschäftsidee. Innerhalb der Familie oder Freundeskreisen ein „Darlehen“ aufzunehmen, ist für alle Seiten die beste Lösung, warum? Es sollte ein Zinssatz ausgehandelt werden, der deutlich unter einem Ratenkredit oder dem Girokonto-Sollzins liegt. Er sollte aber trotzdem über der durchschnittlichen Rendite eines Tagesgeldkontos oder Festgeldkontos liegen. Zwischen ein und vier Prozent ist derzeit (Stand Mitte 2016) ein sehr guter Deal für beide Seiten. Somit profitieren beide Vertragsparteien. Es sollte also auf alle Fälle ein schriftlicher Darlehensvertrag geschlossen werden. Dieser sollte mindestens die Namen der Beteiligten, die vereinbarte Summe, den Zinssatz und die Laufzeit beinhalten.

Der Vorteil dieser Methode Startkapital aufzutreiben

Indem man auf enge Vertraute zurückgreift, steigt das Interesse aller daran, dass ein Projekt erfolgreich wird. Es ist mit mehr Feedback und Hilfestellungen zu rechnen, als dies bei einem traditionellen Bankkredit der Fall ist. Zinsfreies Leihen stellt natürlich den Idealfall dar, denn die Zinslast bei einer Kreditaufnahme sollte niemals unterschätzt werden! Im Gegenzug kann man den Beteiligten ja Sachwerte oder eigene Produkte als Gegenleistung anbieten?

Startkapital von der KFW

Insbesondere die Kreditbank für Wiederaufbau, in ihrer Funktion als Förderbank, bietet Existenzgründern sowie jungen Unternehmen die Möglichkeit zu äußerst günstigen Konditionen Kredite aufnehmen zu können. Generell raten wir zwar nicht zur Kreditaufnahme, wissen jedoch sehr gut, dass dies in vielen Fällen für die Verwirklichung eines ambitionierten Projektes unumgänglich ist. Insofern bietet die KfW einen tollen Mittelweg. Der Kredit ist nämlich mit sehr geringen Zinsen belastet, hat eine lange Laufzeit, wird nicht selten mit Zuschüssen unterstützt (gilt z.B. auch für den Aufbau einer Photovoltaik-Anlage) und kann sogar ohne Eigenkapital aufgenommen werden. In der Regel haftet die KfW für 80% des Kredites, die Hausbank mit 20%. Das hält jedoch viele Hausbanken davon ab, den Kredit zu bewilligen. Leichter fällt es, wenn man die übrigen 20% selbst als Eigenkapital besitzt. Möchte man beispielsweise einen Kredit über 50.000 EUR beantragen und man selbst kann 10.000 EUR Eigenkapital beisteuern, dann bleibt für die Hausbank überhaupt kein Risiko mehr. Wenn das Konzept nun stimmig ist, steht einer Erfolgreichen Gründung oder Wachstumsfinanzierung nichts mehr im Wege!

Startkapital durch Crowdfunding – eine interessante Alternative

Crowdfunding – sogenannte Schwarmfinanzierung – ist ein noch relativ unbekanntes Feld. Es zeigt Wege in die Zukunft. Der Grundgedanke besteht darin, sich bei Projekten gegenseitig zu helfen. Crowdfunding-Plattformen entstanden zunächst um Geld direkt für Projekte in Notgebieten zu spenden (übrigens eine der zahlreichen Möglichkeiten für die vierte buddhistische Säule aus unserem Buch “Der Hamster verlässt das Rad”). Heute nutzen sie Privatpersonen wie Unternehmen.

Bei Crowdfunding-Projekten kann jeder, auf diversen Webseiten, für sein persönliches Projekt Geld einsammeln. Die Gegenleistung legt man, meist in Abhängigkeit von den eingebrachten Beträgen, selbst fest. Hierfür kann man sich bei anderen Projekten inspirieren lassen.Crowdfunding - Geldsystem verstehen und Hamsterrad verlassen Wir boten beispielsweise ab einem bestimmten Betrag eine Erstausgabe unseres Buches noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin oder auch Lesungen über zwei Stunden mit anschließender Beantwortung von Fragen an. Zudem verschenkten wir für kleinere Kapitalbeiträge Ebooks. Je detaillierter und ansprechender man sein Projekt vorstellt, umso besser natürlich. Anderen Geld zur Verfügung zu stellen ist natürlich genauso möglich, genau darauf fußt das Konzept des Crowdfunding.

Startkapital mittels Venture-Capital

Tagtäglich suchen Abermilliarden oder gar Billionen von Euro und US-Dollar auf den Kapitalmärkten nach der maximalen Rendite. Venture Capital oder Wagniskapitalfinanzierungen stellen insbesondere für innovative Unternehmen oder Existenzgründer, die in Wachstumsmärkten aktiv werden möchten, eine weitere Anlaufstelle dar. Hierbei handelt es sich um den klassischen Investor, der Kapital zur Verfügung stellt und dafür in der Regel einen Anteil des Unternehmens erwirbt. Darüber hinaus verfügen Venture Capital Unternehmen aber noch über ein wichtiges zusätzliches Gut. Nicht selten stellen sie für Projekte ein oder mehrere Spezialisten, die über die nötige „Brainpower“, also Expertenwissen, verfügen. Noch hilfreicher sind die Vertriebskanäle, die diese Wagniskapitalfinanzierer bereits besitzen. Manche nehmen das eigene Produkt beispielsweise in das Sortiment auf und eröffnen dem Gründer damit auf einen Schlag eine gigantische Zielgruppe. Das steigert bzw. multipliziert die Chancen auf einen Erfolg des Vorhabens. Wenn man diesen Weg wählt darf man jedoch nicht vergessen, dass der Investor im Gegenzug Mitspracherechte erhält – je mehr Anteile er hält, umso größer wird dieses sein. Schließlich hat man einen Teilhaber an Bord, der im Wesentlichen an der Rendite des Unternehmens interessiert ist. Auf der anderen Seite ist es mit Venture Capital möglich, sehr große Kapitalsummen aufzutreiben, ohne sich dabei selbst verschulden zu müssen.

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
B. Michels: Existenzgründung - Schritt für Schritt* 
E. C. Gromberg: Smart Business Concepts - Finden Sie die Geschäftsidee, die Ihr Leben verändert*
D. Bartelt: Das Crowdfunding-Handbuch: Ideen gemeinsam finanzieren*

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