SEIGNIORAGE - GELDSCHÖPFUNGSGEWINN

Die Seigniorage ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Geldschöpfung. Durch die historischen Entwicklungen wird er auch heute noch manchmal Schlagschatz oder Münzgewinn genannt. Sie bezeichnet den Geldschöpfungsgewinn der Noten- bzw. Zentralbanken, der bei der Emission von Geld in Form gesetzlichen Zahlungsmittels entsteht. Schließlich wird das Monopol der Geldschöpfung einzig und allein den Zentralbanken zugestanden. Nur sie sind in der Lage gesetzliches Zahlungsmittel – Zentralbankgeld – herzustellen.

So entsteht Seigniorage

Zentralbanken (Notenbanken) drucken Geldscheine (gesetzliches Zahlungsmittel) und verleihen es gegen einen geringen Zinssatz an private Geschäftsbanken. Private Geschäftsbanken finanzieren, gemeinsam mit Versicherungen, mit diesem Geld wiederum Nationalstaaten. Diese können sich ja nur Geld leihen, indem sie Staatsanleihen ausgeben. Darüber hinaus vergeben die privaten Geschäftsbanken Kredite, gegen Zins, an Unternehmen und private Haushalte. Mit dem Rückfluss ist die Geschäftsbank nun in der Lage ihren Zins, bzw. den Kredit bei der Zentralbank zu bezahlen.

Da es sich bei den Zentralbanken aber um die erste Instanz der Geldschöpfung handelt, die das Geld praktisch zum Nulltarif herstellt und im Vergleich sehr geringe administrative Kosten aufweist, erwirtschaftet sie einen erheblichen Überschuss. Genau diesen Geldschöpfungsgewinn nennt man Seigniorage.

Das passiert mit der Seigniorage

Wenn man sich nun die Geldmengen vor Augen führt, die Zentralbanken heute erzeugen, wird rasch deutlich, dass extrem hohe Gewinne anfallen müssen. Diese Seigniorage muss nun irgendwo hinfließen. Ein gewichtiger Teil fließt in den Verwaltungsapparat. Ein Blick auf das imposante EZB-Gebäude in Frankfurt genügt, um sich vorstellen zu können, dass die Mitarbeiter bestimmt nicht “für lau” arbeiten. Auch der Produktionsprozess wird immer komplizierter, da das Geld möglichst fälschungssicher sein soll. Am Ende ist meistens trotzdem noch ein Übschuss zu verzeichnen. Dieser ist der Gewinn und muss an die Nationalstaaten zurückfließen. Somit kann der Staat seine Staatsausgaben zum Teil über die Geldschöpfung finanzieren. Bei Vollgeld wäre dieser Effekt allerdings noch um ein Vielfaches besser!

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
B. Senf: Die blinden Flecken der Ökonomie: Wirtschaftstheorien in der Krise*

H. Seiffert: Geldschöpfung / Die verborgene Macht der Banken*
N. Herger: Wie funktionieren Zentralbanken?: Geld- und Währungspolitik verstehen*


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