Seit heute morgen ist Donald Trump neuer Präsident der Vereinigten Staaten. Was Viele niemals für möglich gehalten hätten ist heute Nacht doch Realität geworden. Aus gegebenem Anlass haben wir uns unsere ganz eigenen Gedanken gemacht. Wie und weshalb konnte ein Finanzhai, der offensichtlich geistig nicht im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ist, zum vermeintlich mächtigsten Mann der Welt avancieren?

Die Geister streiten sich. Je nachdem welcher Gesinnung sie sind interpretieren sie den „Skandal“ US-Präsidentschaftswahl völlig unterschiedlich. Hat die amerikanische Bevölkerung wirklich Donald Trump gewählt? Oder galt die Wahl einmal mehr dem herrschenden Establishments, das damit abgestraft werden sollte? Zu letzterem tendiert nicht nur der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz.

Das Hamsterrad Ursache des Wahlergebnisses?

Wer einen Blick in die wirtschaftliche und soziale Situation der USA wagt, dürfte sich über das Wahlergebnis eigentlich nicht wundern. Während wir hierzulande bereits vom Hamsterrad sprechen, haben Amerikaner für unsere 35 bis 40-Stunden Woche in einem einzigen Job nur ein müdes Lächeln übrig. In den USA ist es keine Seltenheit, dass sich Menschen mit zwei oder gar drei Jobs über Wasser halten müssen. Verantwortlich sind enorm hohe Lebenshaltungskosten, wie zum Beispiel Mieten in Städten und teure Lebensmittel, bei einem vergleichsweise niedrigen Lohnniveau. Doch auch hier stellt sich eine Frage (wie übrigens überall auf der Welt): Wo liegen die tieferen Ursachen dieses sich immer schneller drehenden Hamsterrads?

Das Hamsterrad als Konsequenz des Geldsystems

Die Antwort ist einfach und möchte dennoch nicht gehört werden. Das Hamsterrad ist lediglich eine Konsequenz aus dem herrschenden Wirtschafts- und Geldsystem. Einem System, da das Kapital die wesentliche Bezugsgröße darstellt und Waren und Dienstleistungen immer überlegen ist. Dort wo dieses Kapital ist, findet sich auch das erwähnte Establishment.

Vom Establishment gegen das Establishment

Es ist interessant, dass gerade Donald Trump, eigentlich ein Vertreter der Hochfinanz, gegen dieses herrschende Establishment wettert. Damit traf er bei mehr als der Hälfte der US-amerikanischen Bevölkerung auf offene Ohren. Ein Establishment, das sich nicht nur von der Realwirtschaft sondern auch von der Politik entkoppelt hat. Ein Estabilishment, das sich eine ganz eigene Gelddruckmaschine zugelegt hat. Es hat schon vor vielen Jahrzehnten herausgefunden (speziell mit der Ablösung vom Goldstandard 1971), dass man durch Geld, abstrakt betrachtet ein wertloser Papierfetzen, noch mehr Geld machen kann. Dieses in den globalen Finanzmärkten zirkulierende Kapital hat sich mittlerweile bei nur ganz wenigen Personen und Organisationen angesammelt. Heute verfügen nur 146 Unternehmen auf der Welt, davon 133 aus der Finanz- und Versicherunsbranche, über mehr als die Hälfte des weltweit zirkulierenden Kapitals. Die Konsequenz? Nur ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens. Zu diesem einen Prozent zählt auch Donald Trump.

Wie aber lässt sich der Bogen zu diesem vermeintlich überraschenden Wahlverhalten schlagen?

Selbst die Amerikaner sind nicht so dumm wie wir glauben!

Donald Trump hat im Wahlkampf angekündigt in Washington aufzuräumen. Mit dem etablierten Estabishment will er anfangen. Eine kleine, elitäre Gruppe von Organisationen und Personen, die tatsächlich nicht nur die Geldströme der Welt zu lenken scheinen. Eine Gruppe, die die gesamte Arbeitsleistung von Mensch und Maschine, die Wertschöpfung, abzusaugt und dieses Kapital sogar noch zu vervielfachen in der Lage ist. Diesen Mechanismus spüren die Menschen schon lange. Sie wissen nicht erst seit Trump, dass etwas mit dieser Wirtschaftsordnung nicht in Ordnung ist. Diesen Unmut haben sie mit ihrer Wahl nun Kunde getan. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Politik genau dieser Verwerfung annimmt und offen für alternative Geld- und Wirtschaftssysteme wird. Systeme, die den Mensch in seinem Potential, seiner Entfaltung und seinem Streben nach Glück und Zufriedenheit in den Mittelpunkt rücken, nicht das Kapital. Nur so lässt sich auf lange Sicht eine zunehmende Radikalisierung vermeiden.

Teilt uns doch auch Eure Meinung zu den Wahlen mit? Denkt ihr wir liegen mit unserer Analyse, wenigstens teilweise, richtig? Hattet ihr mit diesem Wahlausgang gerechnet und was denkt ihr kommt da auf uns zu?